Die ersten Tage :-)

Erste Eindrücke, erste Tage:

Am 1.8. ging es dann endlich los! Um 11 Uhr morgens haben Mama, Papa, Hauke, Karl-Wilhelm und ich uns auf den Weg nach Hamburg zum Flughafen gemacht.
Von dort aus ging mein Flieger um 15Uhr nach Frankfurt, wo ich die anderen Freiwilligen (Inga, Marie, Yohanna, Lion, Anna und Anni) getroffen habe. Alle aus Deutschland, alle nach Mosambik/ Maputo und alle von ICJA.
Der Abschied in Hamburg fiel natürlich sehr schwer. Aber umso schöner war die Überraschung, die dort auf mich wartete: Sina und Anna kamen, um mich zu verabschieden! 🙂
In Frankfurt angekommen, musste ich bis 22:05 warten, da dann erst der Flieger nach Addis Abeba/ Äthiopien abhob.
Von dort aus ging es dann wieder mit dem Flugzeug weiter nach Maputo, wo uns Louis, ein junger Ehrenamtlicher, abholte. Allerdings hatte unsere Organisation vergessen, dass wir mittlerweile acht Freiwillige mit jeweils zwei Gepäckstücken und mindestens einem Handgepäck waren. Dementsprechend mussten wir noch eine Ewigkeit auf zwei weitere Autos warten. Bei der Gelegenheit haben wir dann auch gleich die mosambikanischen 5-10 Minuten kennengelernt. Das sind locker 30-45 Minuten.
Der erste Eindruck war sehr positiv. Man sah nicht das typische afrikanische Stadtbild. Maputo könnte auch eine Stadt im südlichen Europa sein; genauso Addis Abeba.
Erst bei der Landung realisierte ich, dass ich nun wirklich in Maputo bin und das für ein Jahr. So richtig kann ich es aber immer noch nicht glauben…
Vom Flughafen, der nicht direkt in Maputo ist, sind wir direkt zu einem Kiosk mitten in einem Randbezirk von Maputo gefahren, wo es einen Willkommensdrink gab. Damit hatten wir dann auch schon direkt die erste Regel gebrochen: kein Alkohol.
Aber das mosambikanische Bier ist angeblich etwas sehr Besonderes und ich muss sagen, es schmeckt wirklich ganz gut. Allerdings schmeckt es den Einheimischen so gut, dass viele schon morgens anfangen zu trinken und abends total betrunken sind oder auch schon mittags. Trotzdem fahren sie aber noch Auto.
Da wir auch seit einem Tag nicht mehr richtig gegessen hatten, haben die 550ml (normale Größe) direkt ihre Wirkung gezeigt…
Danach wurden wir dann ins Hostel gebracht, wo wir für fünf Tage unser Orientationcamp haben. Das Hostel ist von außen abgezäumt und wird bewacht. Generell werden hier fast alle Gebäude gesichert. Entweder von privaten Männern, die einfach die ganze Nacht auf einem Stuhl schlafend davor oder dahinter sitzen oder von richtigen Sicherheitsfirmen, also Securityleuten.
Das Essen hier im Hostel ist super lecker! Die Würzung ist genau richtig und generell ist das Essen bisher auch nicht großartig anders als zu Hause.
Später sind wir in die Stadt gefahren, um Geld zu wechseln, allerdings wussten wir nicht, dass hier ein akuter Kleingeldmagel herrscht, weshalb wir 500MT Scheine bekommen haben. Jedoch kann man nur mit allerhöchstens 200MT Scheinen zahlen, da niemand wechseln kann, bzw will.
Außerdem haben wir eine Handykarte gekauft (wer die Nummer haben möchte, kann mir gerne bei FB oder per Email schreiben. Oder, wenn es schnell gehen soll, Mama oder Hauke fragen), die nur umgerechnet ca 0,10€ kostet. Hier werden hauptsächlich Prepaidkarten von mcel, dem führenden Handyanbieter, den auch jeder verwendet, benutzt. Damit kann man dann in Mosambik untereinander umsonst telefonieren und schreiben und selbst nach Deutschland kostet eine SMS nur 0,10€ ca.
Wir fahren meistens mit dem Jeep von Louis, der einen sehr heißen Fahrtstil hat. Generell hupt man hier immer. Egal, ob etwas los ist oder nicht und die Straßen sind manchmal einspurig, dann zweispurig oder aber auch dreispurig. Abhängig davon, wie viele Autos gerade nebeneinander auf die Straße passen. So ganz habe ich den Verkehr auch noch nicht verstanden, unter anderem dadurch, dass hier Linksverkehr herrscht. Uns wurde erzählt, dass die guten Straßen von den Chinesen gebaut wurden und die schlechten von den Mosambikanern. Und man merkt wirklich die Unterschiede! So große Schlaglöcher habe ich noch nie gesehen.
Im Hostel angekommen, sind wir tot ins Bett gefallen, nachdem wir noch unseren Schlafsack ausgepackt haben, da die Wolldecke nicht ausreicht, weil es hier so kalt ist.
Zur Zeit ist Winter und abends wird es wirklich „kalt“. Ich schätze so um die 15°C.

Am nächsten Tag waren wir um 8 Uhr mit Bonny, unserem Zuständigen vor Ort, verabredet. Deshalb sind wir natürlich sehr früh aufgestanden bis uns einfiel, dass wir in Mosambik sind und die Leute hier immer zu spät sind. Deshalb war Bonny dann auch erst um 9 hier.
Vorher haben wir aber das erste Mal hier geduscht. Und ja Kai, du hattest recht. Eiskalte Duschen morgens sind nichts für mich. Also standen wir Mädels kreischend unter der Dusche und haben uns gezwungen, den Kopf unters Wasser zu stecken.
Allerdings kann auch immer nur einer zur Zeit duschen, da sonst kein Wasser aus den anderen Hähnen mehr kommt.
Genauso problematisch ist es mit dem Licht. Sobald jemand sein Handy zum Laden in die Steckdose stecken möchte, geht unser Licht aus.
Zum Frühstück gab es Brötchen, die ganz normal aus Weißmehl sind. Nur die „Marmelade“ ist gewöhnungsbedürftig. Eigentlich ist es nur roter Gelee, der keinen Geschmack hat, aber das Brötchen etwas feuchter macht, damit es besser „rutscht“.
Nach dem Mittagessen hatten wir dann auch alle „Regeln“ gebrochen. Wir haben Ei, Salat, Obst und Fleisch gegessen, sowie Bier und Leitungswasser getrunken. Aber bisher geht es uns noch gut… Die ersten drei Monate werden ja auch die Durchfallmonate genannt :-D.
Über den Tag hinweg haben wir Themen wie Ängste und Erwartungen in Bezug auf das kommende Jahr behandelt.
Eigentlich sollte die Einheit auch den ganzen Tag dauern, aber nachmittags spielte Mosambik gegen Tansania ( hier sind gerade die afrikanischen Meisterschaften oder wie das heißt), weshalb dann plötzlich niemand mehr Zeit für uns hatte, außer der „Star“, den wir kennengelernt haben. Er heißt Márius und ist hier ein bekannter Sänger, allerdings war das nicht ganz so unser Musikgeschmack… 😀 Sein Song bei Youtube heißt I´m sorry, für die, die interessiert sind.
Mit Márius und ein paar anderen sind wir dann zum angeblich hässlichsten Strand hier gefahren, den ich aber schon ganz schön fand. Somit stand ich dann auch das erste Mal im Indischen Ozean.
Am Costa de Sol parkt man einfach in 3er Reihen, aber so, dass derjenige, der in der Mitte oder in der hinteren Reihe parkt, nicht mehr herauskommt. In der Zeit, in der man am Strand ist, wird das Auto dann für wenig Geld geputzt.
Hauptsächlich sind aber auch am Strand betrunkene Männer, die einen ständig anlabern und sehr hartnäckig sind.
Danach sind wir weiter zu Márius in seine Wohnung gegangen, weil er unbedingt einen Film mit uns gucken wollte. Wir dachten ja, dass es eine super Wohnung sein muss, weil er von einem riesen Fernseher, einer riesen Stereoanlage und 300 DVD´s erzählt hat. Allerdings war das auch wirklich nur das einzige, was in der Wohnung stand. Es gab kein fließendes Wasser, keine Klospülung und es roch wie auf einer öffentlichen Toilette. Schön war, dass er im 12. Stock wohnt und man einen super Blick über ganz Maputo at night hatte 🙂 .
Nachdem wir einen Captain Morgan trinken mussten, konnten wir dann auch endlich nach Hause. Wir sind mal wieder totmüde ins Bett gefallen.

Am 3.Tag sind wir in die Stadt gegangen, um beglaubigte Kopien von unserem Reisepass zu machen. Danach haben wir Ewigkeiten mal wieder auf Bonny gewartet, worauhin wir einfach schon mal alleine nach Hause gegangen sind. UND wir haben sogar den Weg gefunden!
Nachmittags gab es dann nur langweilige Vorträge, die wir alle schon mal in Hattingen gehört haben.
Aber danach kamen noch ehemalige Freiwillige, unter anderem eine aus Deutschland, die gerade ihren Freund hier besucht, die uns noch einige Tipps gegeben hat.
Nach dem Abendessen sind wir direkt ins Bett gegangen, da wir wie immer super müde waren.

Die bisherigen Tage liefen nicht anders ab. Immer irgendeine Einheit und dann in der Stadt was machen oder mit anderen Freiwilligen Erfahrungen austauschen.
Am Donnerstag werden wir dann von unserer Gastfamilie abgeholt und dann wird es wohl nochmal richtig spannend.
Morgen fahren wir ein Projekt besuchen- mit dem Chapa(ein Minibus als Transportmittel). Aber das Projekt wird nicht das sein, in dem ich arbeiten werde. Was mein Projekt angeht, weiß ich auch immer noch nicht mehr, außer dass ich eigentlich nach Matola (eine Ministadt neben Maputo)sein soll, aber dort waren einige Probleme, weshalb das Ministerium im letzten Jahr keinen Freiwilligen dort hingeschickt hat. Außerdem sind dort auch einige Unruhen in letzter Zeit gewesen, weshalb das Auswärtige Amt das Gebiet gesperrt hatte, aber mittlerweile geht das wohl wieder und es wird nur davor gewarnt. Also bisher steht es noch nicht fest, was aber auch nicht so schlimm ist, da wir sowieso erst in ca 2-3 Wochen anfangen zu arbeiten.

Jetzt wird es wohl erstmal wieder dauern, bis ich mich melde, da das Internet hier jetzt doch nicht so super ist, solange ich keinen Stick gekauft habe.

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Eine Antwort zu Die ersten Tage :-)

  1. Corinna & Andreas sagt:

    Hallo Hübsche 😉
    Schade, dass wir uns nicht mehr gesehen haben.
    Wir freuen uns für dich und wünschen dir eine tolle Zeit in Afrika.
    Das kommende Jahr wird dir viele Eindrücke bescheren und wir hoffen,
    du genießt es und meisterst alle Höhen und Tiefen.

    „Vi plugga svenska och du portugisiska.“ 😉
    „Divirta-se!“

    Wir werden immer mal wieder deine Seite besuchen und freuen uns
    auf deine Berichte und evtl. kommende Fotos.

    Fühl dich ganz doll umärmelt und gegrüßt
    Corinna & Andreas

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