Neuigkeiten über Neuigkeiten

Da ich nicht mehr auf meinen Blog zu greifen konnte, seid ihr schon seit langer Zeit nicht mehr auf dem neuesten Stand.
Es ist viel passiert! Von Visumsproblemen, die momentan meinen Alltag quasi beherrschen bis zu Krankenhausaufenthalten, Gastfamilienwechsel, Urlaub und vieles mehr.
Aber von vorne:

Vor einiger Zeit (mittlerweile ist es glaube ich schon einen Monat her) ging es mir nicht so gut. Ich hatte keine Kraft mehr und alle anderen Symptome, die Malaria so mit sich bringt, weshalb ich dann nach einiger Zeit auch ins Krankenhaus gefahren bin. Aber natürlich hatte ich kein Malaria.
An dem Tag entschied ich, Bonny endlich Bescheid zu geben, dass ich meine Gastfamilie wechseln möchte, da es mir wirklich zunehmend schlechter dort ging. Nachdem ich die SMS abgeschickt hatte, ging es mir plötzlich um einiges besser und als er sagte, dass er sich kümmert, war ich schon wieder fast geheilt. Also hatte sich der ganze Druck hier in der Familie auf meine Gesundheit ausgewirkt und ich beschloss für die Zeit, bis Bonny eine neue Familie gefunden hatte, in die Stadtwohnung von uns Freiwilligen zu ziehen. Die Zeit hat mir richtig gut gefallen! Ich konnte machen und tun was ich wollte und hatte endlich mal etwas Zeit für mich und vor allem die lang ersehnte Privatsphäre. Selbst zur Arbeit konnte ich immer ein großes Chapa nehmen und hatte immer einen bequemen Sitzplatz. Nur mein Umzug gestaltete sich etwas schwierig, weil ich mit meinem riesigen Backpacker, den ich mit den wichtigsten Sachen gefüllt hatte, Chapa fahren musste. Ich konnte meinen Rucksack nicht einmal mehr alleine heben und in einem kleinen Chapa reichte er dann von meinem Schoß bis zur Decke. Alle guckten natürlich blöd. Aber das bin ich hier ja schon gewohnt.

Genauso gestaltete sich auch die Rückfahrt heute. Denn heute werde ich von Bonny abgeholt und ziehe zusammen mit Yohanna in eine neue Familie! 🙂
Wir haben sie gestern besucht, um zu sehen, ob es uns dort gefallen wird. Wir konnten unseren Augen kaum glauben! Wir werden zusammen in einem Zimmer mit Fliesen und gestrichenen Wänden wohnen! Außerdem gibt es für jeden sogar zwei Matratzen übereinander. Richtiger Luxus! Und das Bad ist das Beste! Es ist auch gefliest, gestrichen UND es gibt fließendes Wasser! Die Dusche hat sogar einen Duschkopf und man kann Klopapier in die Toilette schmeißen. Das ist hier normalerweise nicht möglich. Bei meiner alten Familie durfte man die Toilette und das Papier nicht benutzen. Zum Xixi machen benutzt man hier das BD, um Wasser zu sparen (denke ich).

Einen weiteren Luxus gönnten wir uns als wir für ein verlängertes Wochenende nach Xai-Xai fuhren, um uns von dem ganzen Stress hier zu erholen. Ja, ihr könnt es wahrscheinlich nicht glauben, aber es ist hier wirklich anstrengend! Jeden Abend fühle ich mich wie tot.
Nach Xai-Xai fuhren wir früh morgens mit dem Chapa los und wollten eigentlich bei anderen Freiwilligen in Chikumbane übernachten, die dafür dann in Maputo in unserer Wohnung schlafen durften. Allerdings wussten wir nicht, dass wir zwei Stunden von dort aus noch zum Strand brauchen würden. Auf Grund dessen zogen wir dann am nächsten Tag in ein Hostel direkt am Meer.

Praia de Xai-Xai

Praia de Xai-Xai

Es war wirklich wunderschön! Man öffnete die Tür und stand schon im Sand und das für nur 12,50€ die Nacht! Wir waren in dem Mehrbettzimmer untergebracht. Allerdings gab es die ganze Zeit über keine Gäste, da momentan noch Nebensaison ist und wir hatten das gesamte Hostel für uns. Somit auch die Duschen, aus denen fließendes, WARMES Wasser kam. Es war ein Traum!
Sonst lagen wir viel am Strand und besuchten den einen Tag noch ein Festival, was direkt nebenan am Strand war.
Oft fahren wir am Wochenende auch nach Macaneta.

Macaneta

Macaneta

Dort ist es einfach traumhaft schön und letztens haben wir sogar vom Strand aus einen Wal gesehen 🙂

Nach 65 Tagen habe ich mich jetzt gefühlt komplett eingelebt. Jeden Tag arbeiten von 8-15 Uhr und danach diverse Erledigungen machen, so wie Wäsche waschen. Wäsche waschen nimmt auch mehr Zeit in Anspruch als man immer so denkt und jedes Mal, wenn ich Handtücher waschen muss, habe ich immer noch Muskelkater in den Armen.
Die Arbeit bringt super viel Spaß!

Sean

Sean

Ich liebe die Kinder und fühle mich total wohl dort. Vor allem Sean und Kelven habe ich schon richtig ins Herz geschlossen von meinen Kleinen 🙂

Kelven

Kelven

Allerdings gibt es zur Zeit nicht nur positive Dinge. Ich habe immer noch Probleme mit meinem Visum, weshalb ich eventuell am 1.11. schon wieder zurück nach Deutschland reisen muss. In Deutschland wurde bei der Ausstellung des ersten Visums ein Fehler gemacht, weshalb ich jetzt ein Handelsvisum habe, anstatt eines Arbeitsvisums. Mit diesem Handelsvisum kann man jedoch kein Dire ( das Visum für ein Jahr) beantragen. Deshalb habe ich bisher mein Touristenvisum immer wieder verlängert. Das geht aber auch nur drei Mal; also nur noch bis November. Was dann passiert, weiß ich noch nicht. Bis zum 24.10.kann mein Flugticket noch umgebucht werden. Ansonsten werde ich am 2.11. wieder in Deutschland landen…

Seit über einem Monat sind die Wahlkampagnen hier voll in Gange. Am 15.10. werden die Wahlen sein und zur Zeit gibt es hier wirklich kaum noch ein anderes Thema. Überall sind Plakate und Autoschlangen, die quasi Wahlwerbung für ihre Partei machen. Es gibt sogar Plastiktüten, Capulanas, Tshirts, Mützen, Fahnen, usw für die jeweiligen Parteien und jeder trägt diese. Der Politiker der Partei Frelimo hat sogar ein Lied komponieren lassen, was alle singen. Selbst wir haben einen ständigen Ohrwurm davon:
http://www.youtube.com/watch?v=arnj9xT4NsI
Ich bin gespannt, wie sich das in nächster Zeit noch entwickeln wird, da wir schon vorgewarnt wurden, dass man teilweise die Woche vor und nach den Wahlen nicht unbedingt rausgehen sollte, da die Wahl wie fast alles hier manipuliert wird und dadurch verständlicherweise Unruhen entstehen.

Ein weiteres „Highlight“ war die Goldene Hochzeit meiner Gastgroßeltern. Eigentlich sollte die Kirche um 9 Uhr beginnen, allerdings war meine Gastschwester noch nicht fertig, weshalb wir erst um 13 Uhr dorthin gingen, um meiner Meinung nach zu feiern und zu essen. Aber nein, wir waren dafür zuständig, die Gäste zu ihren Plätzen zu bringen. Dabei hatte ich mich eine Woche lang auf ein richtig leckeres Essen gefreut. Davon bekamen wir jedoch nichts mehr ab, da nur noch die Reste über waren und ich wie mindestens 5Mal die Woche Reis mit Bohnen gegessen habe. Aber immerhin besser als Fischsuppe, die wir 3 mal die Woche hier essen… Danach war China dann langweilig und sie wollte nach Hause. Somit war dann auch für mich die Hochzeit zu ende. In meinen Bildern, werde ich ein Bild von der „Braut“ versuchen hochzuladen.Goldene Hochzeit Die trug nämlich zur Feier des Tages ein Hochzeitskleid. Ob das nun schön war oder nicht, bleibt wohl jedem selbst überlassen 😀 Denn so eine alte Frau in einem mehr oder weniger schönem Tüllkleid, ist eben Geschmacksache…
Aber an sich war die Feier schon ein Erlebnis wert, da die ganze Zeit schön gesungen wurde und es verschiedene Bräuche gab, wie zB., dass man die Geschenke tanzend und singend vor allen Leuten übergibt und dies gefilmt wird, damit man im Nachhinein nachvollziehen kann, wer was geschenkt hat.
Natürlich blieben auch dort die Anmachen nicht aus und ich freue mich schon wirklich, wenn ich in Deutschland bin, nicht mehr auffalle und mich nicht jeder 2. heiraten möchte! Zu Beginn habe ich immer erzählt, dass ich einen Freund habe. Das hat leider niemanden abgehalten. Mittlerweile hatte ich einen Ehemann in Deutschland; hat auch nichts bewirkt. Ebenso wenig die 2 Kinder, die ich mit ihm habe. Die einzige Lüge, die manchmal wirklich hilft, ist dass ich einen Mann in Mosambik, ganz in der Nähe natürlich, habe.
Die Männer hier sind wirklich nervig! Einem habe ich ganz am Anfang also vor mehr als zwei Monaten mal meine Nummer gegeben, weil er ganz nett erschien. Danach hat er allerdings ständig angerufen und geschrieben, weshalb ich direkt genervt war und noch nie geantwortet habe. Trotzdem ruft er mindestens drei Mal die Woche an und schreibt.

Letztens wurde ich auch das erste Mal beklaut. Jedoch muss ich zu geben, dass ich selber Schuld hatte, da ich mein Handyguthaben und das Restgeld in meine Jackentasche gesteckt hatte.. Es waren auch nur 300Mts, aber trotzdem natürlich ärgerlich. Ein anderes Mal dachte ich, dass meine Papiere geklaut wurden, aber der Dieb war Matthias 🙂 Ein Kind von meiner Arbeit, der meine Tasche entdeckt hatte und dachte, meine Papiere würden eher ins Badezimmer gehören. Dort fand ich sie dann nach ein paar Tagen wieder.

Zur Zeit sind wir jetzt auf der Suche nach einer Nachmittagsbeschäftigung nach der Arbeit. Natürlich wäre Sport am besten, weil wir schon recht gut zu genommen haben 😀 Mittlerweile ist es wirklich schon hart an der Grenze zu Fettleibigkeit, aber wir haben momentan noch wenig Lust, in die Stadt zu fahren nach der Arbeit und in der Rushhour zurück und hier in der Nähe haben wir noch nichts gefunden.

Außerdem ist es schon so heiß geworden, dass wir täglich fast 40°C haben. Und gerade nachts ist es nicht mehr möglich, im Schlafsack zu schlafen, dabei habe ich vor einer Woche sogar noch mit dicken Socken geschlafen, weil ich so gefroren habe! Am Ärgerlichsten ist natürlich, dass meine Schokolade nun immer schmilzt und ich sie wirklich nicht nach Hause transportieren kann 😀 Der Regen wird also nicht mehr lange auf sich warten lassen und dann heißt es vor allem unten in der Baixa quasi schwimmen. Dort steht das Wasser schnell mal Knie hoch!

Nächstes Mal werde ich euch aus meiner neuen Gastfamilie berichten und euch hoffentlich auch Neuigkeiten von meinem Visum erzählen können! 🙂

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